Lesen Sie bei uns aktuelle Beiträge zur Vogelhaltung aus der PapageienUmschau. Diese publiziert gratis aktuelle und informative Artikel zur verantwortungsvollen Papageienhaltung.
Neu hier online: die Ausgabe März/April 2020
Auffangstation für Papageien und Sittiche
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Verhalten Die Vögel zeigen sich in Experimenten uneigennützig – mehr als gewisse Menschenaffen.
Graupapageien haben es nicht leicht. Zwar stellte die Art schon vor Jahrzehnten mit dem gewandt parlierenden Alex einen Star, der es zu einiger Berühmtheit brachte. Trotzdem stand die Spezies stets im Schatten anderer, etwa der als superklug und sozial gerühmten Rabenvögel. Das könnte sich nun ändern.
Dies legt zumindest eine Studie von Biologinnen des Max-Planck-Instituts für Ornithologie in Seewiesen nahe. Demnach sind Graupapageien derart hilfsbereit und koordinieren ihre Unterstützung für Artgenossen so geschickt, dass sie damit alle anderen bisher untersuchten Vogelarten übertrumpfen.
Für das Tauschexperiment sassen jeweils zwei Vögel in benachbarten Abteilen, die durch eine kleine Öffnung miteinander verbunden waren. Einer der Papageien besass Wertmarken, die er seinem Partner reichen konnte. Diese Marken wiederum konnte der beschenkte Vogel bei einem Forscher, der vor dem zweiten Käfig sass, gegen Nüsse eintauschen. Diese Tausch geschäfte gingen sieben der acht Graupapageien bereits im ersten Versuch ein.
Das Tier im ersten Abteil konnte keinen Kontakt zu dem Menschen aufnehmen – und damit auch nicht an die Leckerbissen gelangen. Es hatte also nichts zu verlieren, wenn er seinem Artgenossen zu Futter verhalf, unmittelbar aber auch nichts zu gewinnen. Dass ein Vogel den anderen in dieser Situation unterstützt, zeugt nicht nur von Hilfsbereitschaft, sondern auch von einer nicht zu unterschätzenden kognitiven Leistung. Schliesslich musste der Papagei mit den Wertmarken erkennen, welche Hilfsmittel sein Partner zur Futterbeschaffung brauchte.
Weitere Experimente zeigten zudem, dass die Vögel die Marken keineswegs ziellos abgaben – etwa dann nicht, wenn der zweite Papagei keine Möglichkeit hatte, mit dem Menschen in Kontakt zu kommen. Dagegen florierten die Tauschgeschäfte besonders, wenn sich die beiden beteiligten Vögel gut vertrugen. Somit haben Graupapageien eine intrinsische Motivation, Gruppenmitgliedern zu helfen, folgern die beiden Autorinnen.
In einem vergleichbaren Experiment hatten sich bereits Orang-Utans und Bonobos ähnlich hilfsbereit gezeigt wie nun die Graupapageien. Schimpansen, Gorillas und Raben hingegen gaben kaum einmal eine Wertmarke ab. Der Grund für diese unterschiedlichen Ergebnisse ist noch unklar.
Auch bei den Graupapageien rätseln die Biologinnen, wie und warum es zur Hilfsbereitschaft kommt. Womöglich spielt die Lebensweise eine Rolle. Graupapageien leben in grossen Gruppen mit bis zu 1200 Individuen, die sich stetig neu zusammensetzen. Vielleicht zahlt es sich angesichts der häufig wechselnden Nachbarn besonders aus, sich grosszügig zu zeigen und beständig an seinem guten Ruf zu feilen.
Artikel von Katrin Blawat
Erschienen im TagesAnzeiger, 14. Januar 2020
Papageien schmeissen einen Grossteil ihres Futters weg – vermutlich in weiser Voraussicht.
Polly möchte einen Cracker. Sie erhält aber Gemüse, denn Papageien brauchen verschiedenste Nährstoffe. Polly nimmt einen Biss und wirft den Rest auf den Boden.
Das ist ein ganz normaler Vorgang, den Papageienliebhaber auf der ganzen Welt bestens kennen. Es spielt keine Rolle, welch köstliche, nahrhafte Mahlzeit die Vögel vorgesetzt bekommen, «die Hälfte davon landet am Boden oder klebt an den Wänden», sagt Kat Gupta, Halterin von Leia, einem bronzeflügeligen Rotsteisspapagei und aktive Teilnehmerin in Online Message Boards, wo sich Papageienhalter über weggeschmissenen Salat und umgekippte Schalen austauschen.
Polly, Leia und ihre gefiederten Kollegen sind nicht gezwungenermassen wählerisch. Sie sind einfach Papageien. Gemäss einer kürzlich im Fachblatt «Scientific Reports» veröffentlichten Studie verschwenden auch Papageien in der Wildbahn ihr Futter – ein ungewöhnliches und verwirrendes Verhalten im Tierreich, wo es eigentlich darum geht, das meiste aus einer Mahlzeit herauszuholen, um zu überleben.
«Die neue Studie liefert ein umfassendes Bild über die Food-Waste-Praktiken von Papageien in der natürlichen Umgebung», sagt die Biologin Anastasia Krasheninnikova vom Max-Planck-Institut für Ornithologie in Seewiesen bei München. Sie war an der aktuellen Untersuchung nicht beteiligt.
Wie Papageienhalter haben auch Wissenschaftler schon lange bemerkt, dass ihre wilden Studienobjekte Früchte, Blumen und Samen wegwerfen, die sich sehr gut als Nahrung eignen würden. Manchmal nehmen sie einen Biss oder zwei, bevor sie das Stück Nahrung wegwerfen. Andere Male «zerschneiden sie das Futter nur und lassen es dann fallen», sagt die Biologin Esther Sebastián-González von der Universität Miguel Hernández in Elche (Spanien), die Hauptautorin der Studie.
Ein Team von Ornithologen hat dieses Verhalten in der freien Wildbahn über mehrere Jahre untersucht. Insgesamt sammelte das Team Daten von 103 verschiedenen Papageien aus 17 Ländern, das entspricht etwa 30 Prozent der bekannten Papageienarten.
Wie sich dabei herausstellte, verschwendete jede einzelne Art Futter, vom Gelbbrustara aus Südamerika bis zum Gelbhaubenkakadu in Australien. In einigen Fällen beobachteten die Forscher gar Papageien, die 80 Prozent ihres Futters wegwarfen. «Wir wussten, dass die Wegwerfmentalität weit verbreitet ist», sagt Sebastián-González, «ob des Ausmasses waren wir aber überrascht. Es scheint, als ob die Papageien mit dem Futter spielen, anstatt es zu essen.»
Eine Verhaltensanalyse zeigte durchaus Muster: Die Papageien werfen eher unreife Früchte weg als reife, und sie gehen zur Brutzeit sorgfältiger mit dem Futter um, wenn sie hungrige Küken ernähren müssen. Andere Faktoren spielten hingegen keine Rolle: die Grösse der Vögel, die Anzahl anderer Vögel in der Nähe oder ob es Parasiten in den Früchten hatte oder nicht. Sogar Vögel, die eine ganze Weile nichts gegessen hatten, schmissen einen Teil ihrer neuen Mahlzeit weg. «Sie machen das in allen Situationen», sagt Sebastián-González, «das ist schon sehr merkwürdig.»
Das verschwenderische Verhalten der Papageien könnte letztlich anderen Lebewesen im Ökosystem der Vögel zugutekommen. Die Forscher beobachteten insgesamt 86 verschiedene Tierarten – von Ameisen bis hin zu Zebu-Rindern -, die sich von weggeworfenem Papageienfutter ernährten. Einige dieser Zweitverwerter könnten dann Samen der Früchte weiterverbreitet haben, was letztlich auch für die Pflanzen von Vorteil ist.
Doch dies beantwortet die wichtigste Frage nicht: Was haben die Papageien selber von ihrem Verhalten? Früher haben Ornithologen das Verhalten der Ungeschicklichkeit der Papageien zugeschrieben. Weil es aber so weit verbreitet ist, glaubt Sebastián-González, könnte auch «eine Absicht dahinterstecken». Sie vermutet, dass die Papageien «vorausplanen» können. «Wir Menschen schneiden Früchte weg, um die Ernte zu verbessern», sagt die Biologin, «vielleicht machen die Vögel etwas Ähnliches. Sie stutzen die Bäume, um später süssere und grössere Früchte ernten zu können.»
Von Papageien wisse man, dass sie vorausschauende Entscheidungen treffen können, sagt die Max-Planck-Forscherin Anastasia Kra sheninnikova. Sie wäre daher nicht gross überrascht, falls die Hypothese von Sebastián-González zutrifft. Allerdings, so Krasheninnikova, sei damit noch nicht klar, wie sich das Verhalten überhaupt entwickeln konnte.
Die Forscher hoffen, ihre Hypothese in künftigen Studien testen zu können. Derweil müssen Papageienhalter wie Kat Gupta weiterhin zum Besen greifen und sich – vermutlich vergeblich – neue Nahrung und Fütterungsstrategien ausdenken. «Aufgrund unserer Studie», sagt Sebastián-González, «glaube ich nicht, dass man da viel machen kann.» «The N.Y. Times»
Artikel von Cara Giaimo
Erschienen in der SonntagsZeitung, 1. Dezember 2019.
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Liebe Helferinnen und Helfer der APS
Liebe Tierfreunde und Unterstützer
Cathrin Zimmermann hat sich nach 12 Jahren Mitarbeit entschlossen, die APS per Ende Februar 2020 zu verlassen. Wir bedauern diesen Schritt sehr und danken Cathrin ganz herzlich für die geleistete gute Arbeit.
Unsere langjährigen und wichtigen Mitarbeiter Steffi Eppert und Fritz Brönimann werden sich weiter mit Engagement für die APS einsetzen und damit für einen reibungslosen Übergang sorgen. Darüber sind wir sehr froh und bedanken uns.
Wir machen uns nun sofort auf die Suche nach einer Nachfolge, die über eine anerkannte Tierpfleger Ausbildung verfügt und die interessanten Aufgaben vor Ort übernimmt. Das Stelleninserat wird auch auf unserer Homepage veröffentlicht und darf gerne geteilt werden.
Die APS hat sich in den vergangenen Jahren einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet. Wir sind sicher, eine geignete Person zu finden, die sich für unseren Verein engagieren möchte. Die APS ist gut organisiert und der Betrieb funktioniert reibungslos. Das ist unseren Mitarbeitenden aber auch Ihnen, liebe Papageienfreunde zu verdanken. Wir zählen weiterhin auf Eure Mithilfe und Unterstützung.
Gerne möchte ich Euch ein chinesisches Sprichwort mitgeben, das mich in Zeiten der Veränderung begleitet und motiviert:
«Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen».
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Im Namen des ganzen Vorstandes danke ich Euch allen für die grossartige Unterstützung.
Herzlich,
Christine Honegger
APS Präsidentin
Die ersten 6 Monate 2019 – eine durchzogene Bilanz
Das erste halbe Jahr ist bereits vorüber. Wir möchten mit unseren Mitgliedern und Unterstützer auf die vergangenen Monate zurückblicken, Sie mit diesem Schreiben über unseren Alltag informieren und eine erste Bilanz ziehen. Was hat sich ereignet, wo stehen wir in der Immobiliensuche und wie sehen unsere Finanzen aus.
News aus dem Alltag
Unser Team, unter der Leitung von Cathrin Zimmermann, wurde gefordert. Zahlreiche Ferienvögel haben den Stationsalltag bereichert, damit ihre Besitzer sorglose Urlaubstage geniessen konnten. Und natürlich kommt auch in dieser Zeit dem Tierschutz grosse Bedeutung zu. So hat unser Team eng mit den kantonalen Veterinärämtern zusammengearbeitet und ist den Verantwortlichen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Leider mussten im ersten halben Jahr auch Tiere medizinisch versorgt werden. Unser Budget 2019 ist bereits überzogen, was uns Sorgen bereitet. Die Ferienzeit haben wir dazu genutzt, unseren Web-Auftritt zu aktualisieren. Schaut Euch unsere neue Homepage an!
Immobilienprojekt
Schon einige Male haben wir über die schwierige Suche nach einer eigenen Immobilie berichtet. Aufgrund der behördlichen Auflagen, die wir bei unserer Grundstücksuche einhalten müssen, hat der Vorstand entschieden einen neuen Weg einzuschlagen. Wir haben eine Skizze erstellt wie die neue Station aussehen soll, wie die Volieren gegliedert und was für Räume benötigt werden. Wir haben uns anhand von Besuchen im Zoo Zürich und bei einem grossen Züchter, bestehende Anlagen angeschaut und legen nun fest, was für Volierenmaterial wir benötigen. Sobald die Skizze überarbeitet ist, lassen wir den Bau, inklusive Innenausbau, offerieren. Mit den Zahlen können wir dann an Stiftungen treten und um finanzielle Unterstützung bitten. In einem dritten Schritt beauftragen wir einen Immobilienfachmann, der uns mögliche Standorte im Kanton Thurgau eruiert.
Einnahmen der APS
Die APS finanziert sich zu 100% nur aus privaten Spenden. Wir verzeichnen im ersten halben Jahr leider einen Spendenrückgang und liegen unter Budget. Das bereitet uns etwas Sorge. Um Ende Jahr unser Budget zu erreichen und nicht in die roten Zahlen zu rutschen, fehlen uns Stand heute CHF 75’000.–. Als Auffangstation haben wir den Auftrag, Papageien und Sittiche aufzunehmen, die aus unterschiedlichen Gründen abgegeben werden. Grosse Papageien wie Aras und Kakadus finden heute keine Abnehmer mehr. Sie bleiben der APS auf Lebzeiten erhalten und für ihre medizinische Versorgung und den täglichen Unterhalt bekommen wir oft kein Geld. Leider hat auch die Zahlungsmoral von ehemaligen Tierbesitzern abgenommen. Es leben in unserer Station zahlreiche Vögel, deren Halter ihre Jahresrechnungen nicht begleichen. Wir müssen uns künftig neue Einnahmequellen erschliessen und vermehrt mit Stiftungen in Kontakt treten.
Liebe Mitglieder, Paten, Sponsoren und Unterstützer. Wir freuen uns über jede Spende und bedanken uns ganz herzlich für Eure Unterstützung. Im Oktober werden wir wieder einen Tag der offenen Tür organisieren und hoffen, viele von Euch vor Ort zu sehen! Wir wünschen Euch goldene Herbstwochen und viel Freude mit Euren gefiederten Freunden.
Eure APS
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… wie laut Papageien und Sittiche sind?
Die APS bietet in Zusammenarbeit mit der Exotis den Sachkundenachweis für Ara- und Kakadu-Halter an. Selbstverständlich sind auch alle anderen Papagei- und Sittichhalterinnen und -halter herzlich eingeladen daran teilzunehmen.
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